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Kriterien zur Auswahl eines Schulranzens - Schulranzen Testberichte

Kriterien zur Auswahl eines Schulranzens

Kriterien zur Schulranzenauswahl

Ein Schulranzenkauf ist kein Spontankauf, der in fünf Minuten erledigt ist. Es muss viel verglichen, ausprobiert und durchdacht werden, bevor eine Entscheidung gefällt werden kann. Letztendlich geht es eben nicht nur darum, ob das Motiv dem Kind gefällt, sondern es muss unter anderem auch auf Funktionalität und Gesundheitskriterien geachtet werden. 

Um eine solche Entscheidung treffen zu können, müssen einige Kriterien beachtet werden, welche im Folgenden aufgelistet und erläutert werden.

1. Ergonomie

Die Gesundheit des Kindes sollte immer an erster Stelle stehen. So auch bei den Kriterien zum Kauf eines Schulranzens. Im Kindesalter, wo sich die Wirbelsäule noch im Wachstum befindet, sind Rückenschmerzen fehl am Platz. Wenn der Ranzen nicht passend gewählt wurde, kann dies aber durchaus zum Problem werden. Deshalb muss zum Einen auf die Maße geachtet werden: Der Schulranzen sollte nicht über die Schultern hinausragen - weder von der Breite noch von der Höhe her. Unten sollte der Ranzen auf Hüfthöhe enden. Es muss getestet werden, ob das Kind genug Bewegungsfreiheit hat, wenn es den Ranzen trägt. Ein gepolsterter Ranzenrücken sorgt dafür, dass die Bücherkanten nicht durchdrücken. 

Einige Ranzen sind mit einem Gütesiegel von Aktion gesunder Rücken (AGR) ausgezeichnet und sind dementsprechend sehr schonend für den Kinderrücken. Es ist sehr wichtig, dass das Kind beim Kauf dabei ist, und den Ranzen ausprobiert - beispielsweise sollte das Kind den Ranzen einmal mit Winterjacke und einmal im dünnen T-Shirt anprobieren, um zu prüfen, ob die Gurte weit genug sind und ob die Riemen eventuell an den Schultern scheuern. Kinder mit schmalen Schultern brauchen zum Beispiel auch einige Extravorkehrungen, wie einen Hüftgurt, damit der Ranzen nicht von den Schultern rutscht. Das Eigengewicht des Schulranzens sollte idealerweise zwischen 1 und 1,3 kg liegen.

Hier geht es zu ergonomischen Ranzen.

2. Sicherheit

Die Sicherheitskomponente spielt ebenfalls eine sehr wichtige Rolle bei der Auswahl des Schulranzens. Wenn die Kinder im Winter morgens zur Schule gehen, ist es oft noch dunkel. Da ist es wichtig, dass sie passend ausgestattet sind, um im Straßenverkehr auf dem Schulweg gesehen zu werden. Schulranzen - wenn dieses Kriterium nicht erfüllt ist, darf man nicht von Schulranzen sprechen - müssen zu 20% mit fluoreszierendem Material versehen sein, zu 10% mit retroreflektierendem Material und brauchen auffällige, leuchtende Farben. Das schreibt die Richtlinie für Schulranzen DIN 58124 vor. Diese Norm einzuhalten ist keine Pflicht, aber durchaus empfehlenswert. Außerdem haben manche Ranzen ein GS-Siegel (GS steht für geprüfte Sicherheit), welches garantiert, dass die Fertigung des Ranzens überwacht wurde.

3. Fassungsvermögen

Ein Ranzen sollte mindestens 25 Liter Fassungsvermögen aufweisen, damit die Schulmaterialien darin Platz finden können. Natürlich muss es groß genug für DIN-A4-Formate sein, weil die meisten Schulhefte und Bücher diese Größe haben. Ein Schulranzen mit einer umfassenden Fächeraufteilung ist für Grundschulkinder besser geeignet als ein einziges großes Fach. So kann ergonomisch gepackt werden - das Gewicht wird gleichmäßig verteilt und schwere Bücher sind nah am Rücken gepackt, während leichte Gegenstände nach vorne in die kleinen Taschen kommen, weil so der Rücken am Besten geschont wird. Praktisch ist außerdem, wenn der Ranzen ein Fach für die Trinkflasche an der Seite hat. Grundschulkinder vergessen oft, die Flasche zu schließen und so wären die Schulmaterialien vor auslaufenden Flaschen geschützt.

4. Material

Auch wenn damit nicht gerechnet wird, sind in manchen Schulranzen Schadstoffe vorhanden. Bei einer Untersuchung von Öko-Test wurde unter anderem Blei und Quecksilber in einigen Modellen gefunden. Diese Schadstoffe lösen sich zwar nicht vom Ranzen, sollten aber trotzdem nicht darin enthalten sein. 

Bei dem Material sollte sich an den gängigen Kunststoff oder Polyester gehalten werden - Ranzen aus Leder haben meist ein unnötig schwereres Eigengewicht. Außerdem sind die gängigen Materialien meist wasserabweisend, was nützlich ist, wenn das Kind durch den Regen zur Schule gehen muss. Ansonsten ist die Alternative einen Regenschutz zu kaufen aber auch nicht verkehrt.

5. Marke oder No-Name

Meist ist es besser, einen Ranzen von einer bekannten Marke zu kaufen. Bei Marken sind die oben genannten Kriterien meist gewährleistet und sind gründlicher geprüft worden als bei No-Name-Modellen.

6. Design

Der wahrscheinlich wichtigste Punkt fürs Kind und der unwichtigste für die Eltern ist das Design des Schulranzens. Hier darf also das Kind die Entscheidung treffen, wenn denn alle anderen Kriterien vorher erfüllt worden sind. Zusätzlich ist es empfehlenswert, darauf zu achten, dass das Motiv die vier Jahre Grundschulzeit über als passend empfunden wird, damit nicht zu oft ein neuer Ranzen angeschafft werden muss. Eine Lösung hierfür wären Ranzen mit austauschbaren Motiven, die dann im Laufe der Jahre dem wandelnden Geschmack angepasst werden können.

Auch wenn es viele Kriterien gibt, auf die die Eltern allein achten müssen, ist es wichtig, das Kind in der Entscheidung mit einzubeziehen. Der Ranzen muss an die individuellen Bedürfnisse des Kindes angepasst sein - sowohl in den Maßen als auch in den Wünschen nach dem Design.

 

Bildnachweis: © Daria Filimonova / 123rf.com