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Die Geschichte des Schulranzens - Schulranzen Testberichte

Die Geschichte des Schulranzens

Geschichte des Schulranzens

Jeder erinnert sich noch an seinen Lieblingsschulranzen. Manche haben ihn vielleicht noch auf dem Dachboden stehen, andere trauern ihm hinterher, weil er in einer Aufräumaktion ausgemistet wurde. Neben dem damaligen Geschmack, wie einem Faible für Dinosaurier oder Prinzessinnen, lässt sich an dem Ranzen auch die zeitliche Epoche ablesen, der der Ranzen entspringt. Denn die Evolution von Schulranzen hat einen langen Weg hinter sich.

Schulranzen sind heutzutage bunt, leuchten im Dunkeln und bieten Motive für jeden Geschmack. Sie sind dem kindlichen Rücken perfekt angepasst, um Wirbelsäulenschäden vorzubeugen und sind so abwechslungsreich, dass für jede kindliche Statur ein passendes Modell zu finden ist.

Bei dieser Vielfalt fällt es schwer zu glauben, dass Ranzen früher sperrige mit Leder überspannte Holzklötze waren und die einzige Variation zwischen Mädchen- und Jungs-Modellen durch eine unterschiedlich lange Klappe und Riemen angeboten wurde.

Wie alles begann...

Mit der Einführung der Schulpflicht zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch schon bald ein Gegenstand benötigt, mit dem die Schulmaterialien von A nach B transportiert werden konnten. Im Militär wurden damals sogenannte Tornister zum Transport auf dem Rücken getragen. Ein Tornister war ein Holzrahmen, über den Fell gespannt wurde. Dieses Konzept übernahm man nun einfach für den schulischen Gebrauch. 

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Material qualitativ verbessert und man griff auf Rindsleder, Kunstleder oder sogar Seehundsfell zurück. Ärmere Familien bastelten die Tornister selbst und vererbten sie über Generationen hinweg.

Zu den 60er Jahren hin wurden die Ranzen nach und nach abwechslungsreicher. Nun gab es lackierte Modelle in unterschiedlichen Farben und es konnten Motive gewählt werden.

Die Revolution

Eine Revolution in der Geschichte der Schulranzen wurde 1975 durch ein Modell von Scout vollbracht - eine Marke, die noch heute fast als Synonym für Schulranzen gilt. Der neue beliebte Schulranzen war weiterhin eckig wie seine Vorgängermodelle, wurde aber nun aus leichtem Kunststoff hergestellt, war bunter und besaß sogar schon Leuchtreflektoren für die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr.

Sicherheit geht vor

Sicherheitsvorkehrungen wie diese wurden 1986 zur Norm, als erstmals Ordnungsrichtlinien für Ranzen aufgestellt wurden. Ab diesem Zeitpunkt wurden Ranzen immer weiter optimiert, beispielsweise durch breitere Gurte, Lichtreflektoren und wasserabweisendes Material.

Die Ranzen von heute

Die ergonomische Entwicklung von Schulranzen wurde erst ab 2010 vorangebracht. Man orientierte sich mit der Weiterentwicklung an der Gewichtsverteilung bei Wanderrucksäcken. Vorher lag der Fokus eher bei dem Schutz des Ranzen-Inhalts - also beispielsweise wasserabweisend, damit die Bücher nicht nass werden - nun wurde sich aber mehr auf den Schutz des Kindes konzentriert und Gesundheit wurde zu einem immer wichtigeren Thema. Hier geht es zu ergonomischen Schulranzen.

Auch Nachhaltigkeit spielt heute eine Rolle und die Ranzen bieten die Möglichkeit, Schulkinder durch die gesamte Grundschulzeit zu begleiten, ohne zwischendurch ersetzt werden zu müssen. Dies ist einerseits durch verstellbare Gurte gewährleistet, welche den Ranzen mit dem Kind mitwachsen lassen, und andererseits durch austauschbare Motive, damit der Ranzen sich mit dem Geschmack des Kindes gemeinsam weiterentwickeln kann. Hier geht es zu mitwachsenden Schulranzen. 

Ein Blick in die Zukunft

Zukünftig kann es sein, dass die Entwicklung der Ranzen auf kleinere und leichtere Modelle hindeutet, da der Schulunterricht mit der Digitalisierung einem Wandel unterliegt und somit auch die bis dato benötigten schweren Bücher eventuell nicht mehr gebraucht werden. Ergonomisch ist die Entwicklung von Schulranzen schon sehr weit fortgeschritten, doch Rückenprobleme bei Schulkindern sind noch immer nicht vollkommen aus der Welt geschaffen, also wäre auch hier eine Weiterentwicklung denkbar.